Deutschland hustet und schnieft – neben einer großen Erkältungswelle, grassieren 2024 auch vermehrt Corona-Erkrankungen. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) schätzt, leiden derzeit knapp sechs Millionen Menschen in Deutschland an einem akuten Atemwegsinfekt. Ob dabei auch Fieber im Spiel ist, lässt sich am ehesten mit einem Thermometer ermitteln. IMTEST hat fünf beliebte Modelle geprüft und deren Messgenauigkeit in dem zertifizierten Labor von Qima in Hamburg ermitteln lassen.
Die fünf Testkandidaten im Überblick:
- Grundig Infrarot Thermometer*
- Beaba Thermospeed*
- SolmiraFieberthermometer
- Braun ThermoScan 6*
- Sanitas SFT 53*
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
- 2. Platz: Beaba Thermospeed
- 4. Platz: Braun ThermoScan 6
- 5. Platz: Sanitas SFT 53
- Richtig Fieber messen: So geht es
- Schon Fieber oder noch hohe Temperatur?
- Diese Ohrthermometer sind im Test
- So hat IMTEST die Thermometer getestet
- Die Ergebnisse im Detail
- Verlässlich Messergebnis in Windeseile
- Die wichtigsten Fragen und Antworten
- Fazit
- Jetzt kostenlos zum IMTEST-Newsletter anmelden!
1. Platz & Testsieger: Grundig Infrarot Thermometer
Das Grundig Infrarot Thermometer* kann mit 40 Speicherplätzen für die letzten Messungen und einer sehr einfachen Handhabung punkten. Dank dieser Vergleichswerte kann eine Fieberkontrolle über einen längeren Zeitraum erfolgen.
Preis: 36,95 Euro
- PRO
- Sehr hohe Messgenauigkeit; umfangreiche Fiebersignalisierung.
- KONTRA
- Etwas kleine Bedienknöpfe, Haptik aber ordentlich.
IMTEST Ergebnis:
gut 1,9
2. Platz: Beaba Thermospeed
Das Beaba Thermospeed* ist ein Ohrthermometer mit sehr einfacher Handhabung – etwa um den Modus für Messungen bei Babys zu wählen. Damit konnte es im Test genauso wie mit einem Lautlos-Modus punkten. Dieser dient dazu schlafende Babys und Kleinkinder bei Messungen nicht zu wecken.
Preis: 43,11 Euro
- PRO
- Ohrthermometer mit sehr einfacher Handhabung – etwa um den Modus für Messungen bei Babys zu wählen.
- KONTRA
- Sehr einfach in der Anwendung für Messung und Selbstmessung.
- Contra: Etwas langsames Messtempo; Gerät in zu viel Plastik verpackt.
IMTEST Ergebnis:
gut 2,3
3. Platz & Preis-Leistungssieger: SolmiraFieberthermometer
Das günstigste Gerät im Test kann mit hoher Messgenauigkeit punkten, es ist aber nicht gegen Spitzwasser geschützt. Neben der Körpertemperatur lässt sich mit dem Solimira auch die Temperatur für Objekte oder Innenräume ermitteln.
Preis: 18,99 Euro
- PRO
- Sehr übersichtliche Anzeige der Messergebnisse.
- KONTRA
- Keine unterschiedlichen Messmodi für Kinder und Erwachsene.
IMTEST Ergebnis:
gut 2,4
4. Platz: Braun ThermoScan 6
Hochwertig verarbeitet, wesentliche Merkmale wie unterschiedliche Mess-Modi (etwa Kinder) fehlen aber. Selbstmessungen und Messungen bei Dritten lassen sich mit dem Braun ThermoScan 6* aber sehr schnell starten.
Preis: 45,78 Euro
- PRO
- Sehr hohes Messtempo, große Bedienknöpfe, sehr gute Haptik.
- KONTRA
- Thermometer speichert jeweils nur das letzte Messergebnis.
IMTEST Ergebnis:
gut 2,4
5. Platz: Sanitas SFT 53
Wie dem Braun und dem Solmira fehlen auch dem Sanitas SFT53* unterschiedliche Mess-Modi (etwa Kinder). Ab einer Temperatur von 37,5° C ertönt zwar ein Warnton – eine Alarmierung nach Alter des Patienten fehlt aber.
Preis: 23,64 Euro
- PRO
- Als einziges Gerät im Test mit 36 Monaten Garantiezeit.
- KONTRA
- Etwas hohe Abweichung bei den Testmessungen.
IMTEST Ergebnis:
gut 2,5
Richtig Fieber messen: So geht es
Fieber lässt sich zwar an Schwitzen, Ausschlag oder fiebrigem Blick erkennen. Wie hoch die Temperatur aber ist, kann nur eine Messung ergeben. Sind Babys, Kinder, ältere Erwachsene und chronisch Kranke fiebrig, ist eine regelmäßige Temperaturkontrolle wichtig. Bei der Verwendung von Ohrthermometern (wie alle Geräte aus dem Test) wird vor dem Einführen das Ohr etwas nach oben hinten gezogen (bei Säuglingen nur nach hinten). So wird der Gehörgang freigelegt, um Verletzungen vorzubeugen.
Schon Fieber oder noch hohe Temperatur?
Bei Verdacht auf Fieber sollte in jedem Fall die Körpertemperatur kontrolliert werden: Ab 37,8 Grad (oral) oder 38,2 Grad Celsius (rektal) spricht man von Fieber, von erhöhter Temperatur ab 37,5 °C. Steigt die Temperatur auf über 39 °C hat man hohes Fieber.
Diese Ohrthermometer sind im Test
Die Ohrthermometer aus dem Testfeld liegen preislich zwischen 18,99 Euro und 45,78 Euro. Das bieten sie:
- Beaba Thermospeed: Das Thermometer verfügt über 20 Speicherplätze zur Aufzeichnung und Auswertung der Temperaturentwicklung.
- Braun ThermoScan 6: Als einziges Gerät im Test bietet das Braun keine Speicher-Funktion für vorherige Messungen.
- Grundig Infrarot Thermometer: Richtig gut ist, dass sich die letzten 40 Messungen in diesem Thermometer abspeichern lassen.
- Sanitas SFT 53: Zur hygienischen und sicheren Messung lässt sich das Ohrthermometer jeweils nur mit einer auswechselbaren Schutzkappe verwenden (10 Kappen werden mitgeliefert).
- Solmira Fieberthermometer: Neben der Körpertemperatur lässt sich mit dem Solimira auch die Temperatur für Objekte oder Innenräume ermitteln.
Grippe, Erkältung, Corona, RV: Die besten Online-Apotheken im Test
Mehrere Krankheitswellen rollen gerade durch Deutschland. Internet-Apotheken sichern auch über die Feiertage die Medikamenten-Versorgung.
von Nils Matthiesen
So hat IMTEST die Thermometer getestet
Das nach DIN EN ISO/IEC 17025 (für Temperatur und Dichte) zertifizierte Testlabor Qima hat an seinem Hamburger Standort für IMTEST die Genauigkeit der Messwerte sowie das Tempo zum Ermitteln der aktuellen Körpertemperatur für die Ohrthermometer ermittelt. Dafür wurden pro Testmuster fünf Messungen an fünf unterschiedlichen Probanden durchgeführt.
Die Ergebnisse im Detail
Verlässlich Messergebnis in Windeseile
Qima ermittelte dabei für die Ohrthermometer die im Mittel maximale Abweichung (in Kelvin; „K“) von der eigentlichen Körpertemperatur der Probanden. Diese reichten im Test von geringen 0,12 K (beim Grundig und Solmira) bis hin zu etwas hohen 0,34 K (beim Sanitas). Insgesamt liegen die Abweichungen bei den Testkandidaten aber noch in einem vertretbaren Bereich. Beim Messtempo waren die beiden erstgenannten mit je 1,5 Sekunden etwas langsam. Das Babea brauchte mit 2,5 s am längsten, bis ein Ergebnis zu sehen war. Das Thermometer von Braun zeigte die Messergebnisse in unter einer Sekunde (0,75 s.) hingegen richtig schnell an.
Die wichtigsten Fragen und Antworten
1. Welche Arten von Fieberthermometern gibt es?
Es gibt klassische analoge Glasthermometer, digitale Thermometer, Infrarot-Thermometer für die Stirn oder das Ohr und kontaktlose Modelle. Jede Variante hat ihre eigenen Vor- und Nachteile in Bezug auf Genauigkeit, Anwendung und Hygiene.
2. Wie misst man Fieber richtig?
Das hängt vom Thermometertyp ab: Kontakt-Thermometer sollten unter der Achsel, oral oder rektal verwendet werden. Für Ohr- und Stirnthermometer ist die korrekte Positionierung entscheidend, da kleine Abweichungen die Ergebnisse verfälschen können.
3. Welches Thermometer ist am genauesten?
Digitale und Glasthermometer gelten als sehr genau, besonders bei rektalen Messungen. Infrarot-Thermometer sind auch präzise, aber oft etwas anfälliger für Messabweichungen, vor allem bei unsachgemäßer Anwendung.
4. Wie oft sollte man die Temperatur messen?
Bei Verdacht auf Fieber empfiehlt es sich, alle 4-6 Stunden zu messen, besonders bei Kindern. Häufigere Messungen sind nur in besonderen Fällen sinnvoll, etwa bei schwerwiegenden Symptomen oder nach ärztlicher Empfehlung.
5. Was sollte man beachten, wenn man Fieberthermometer für Babys und Kleinkinder verwendet?
Wählen Sie ein Modell, das für Babys geeignet ist, wie z. B. ein digitales Fieberthermometer mit flexibler Spitze oder ein Ohr- bzw. Stirnthermometer. Achten Sie darauf, dass das Kind ruhig ist und das Thermometer korrekt positioniert wird.
6. Kann ein Fieberthermometer kaputtgehen oder ungenau werden?
Ja, digitale Thermometer können bei Beschädigung oder nach längerer Nutzung ungenauer werden. Infrarot-Modelle sind empfindlich gegenüber Schmutz und Staub auf der Linse. Prüfen Sie das Gerät regelmäßig und befolgen Sie die Pflegehinweise des Herstellers.
Fazit
Gute Nachrichten: Alle Kandidaten zeigen zuverlässig die korrekte Temperatur an. Das Grundig-Thermometer gewinnt, da es am umfangreichsten über den aktuellen Fieberstatus informiert. Etwa mit einem Fieberalarm nach Alter der untersuchten Patienten. Das günstige Solmira bietet hingegen deutlich weniger, aber eine ebenso hohe Messgenauigkeit wie der Sieger.